Sammelsurium Meine Bilder, die die Welt vielleicht nicht braucht, oder doch...

Walkarounds Lockheed F-104G Starfighter

Die F-104 entstand Mitte der 1950er Jahre bei der Lockheed Corporation und wurden später auch durch kanadische und europäische Lizenznehmer in großer Stückzahl gebaut. Die F-104 gehörte zur sogenannten Century-Reihe (F-100 bis F-110) und war als reiner Tag- und Abfangjäger konzipiert, optimiert für hohe Geschwindigkeiten und Steigleistung.

Der Prototyp flog erstmals am 4. März 1954.

Für die Bundesrepublik wurde die Version „G“ überarbeitet — stärkeres Triebwerk, verbesserte Avionik, verstärkte Struktur und größere Bewaffnungs-/Nutzlastkapazität.

Die technische Ausstattung: Einsitzer mit einem Turbojet-Triebwerk (General Electric J79), Länge ca. 16,7 m, Spannweite etwa 6,68 m, Höchstgeschwindigkeit rund Mach 2.2 (über 2 000 km/h), Dienstgipfelhöhe bis ca. 15 000 – 17 000 m. Die Bewaffnung umfasste u.a. eine 20-mm-Kanone sowie an Unterflügel und Rumpf montierte Außenlaststationen für Raketen, Bomben oder Zusatztanks.

Die Bundeswehr setzte die F-104G ab 1960 ein, insgesamt beschaffte sie 916 Exemplare — sie war lange das zentrale Kampfflugzeug der Luftwaffe als Jagdbomber, Abfangjäger und Aufklärer.

In Deutschland wurde das Flugzeug durch seine Abstürze und den Lockheed Skandal bekannt. Eine Absturzserie von F-104 bei der Bundeswehr in den 1960er-Jahren ist als Starfighter-Affäre bekannt, wobei innerhalb von 18 Monaten 44 Maschinen abstürzten. Von den 916 von der Bundeswehr beschafften F-104 stürzten insgesamt ein Drittel ab, wobei 116 Piloten ums Leben kamen. Ursachen waren u.a. die Verwendung eines Abfangjägers als eierlegende Wollmilchsau und die damit verbundene Umrüstung für Einsatzszenarien für die das Flugzeug weder vorgesehen noch gebaut war. Zusammen mit fehlender Erfahrung, hohen Anforderungen an Technik und Piloten, sowie technischen und logistischen Problemen führten zu Spitznamen wie Witwenmacher, Erdnagel, fliegender Sarg oder Sargfighter.

Nach Jahren mit vielen Unfällen wurde die F-104G schrittweise außer Dienst gestellt. Die letzten operativen F-104G flogen bis 1987 (letzte Front-Einheit: JaboG 34). Reste der Flotte verblieben noch bis Mai 1991 bei der Wehrtechnischen Dienststelle (WTD 61) für Tests und technische Überprüfungen.

Die hier gezeigte Lockheed F-104G Starfighter steht als Leihgabe des MHM Berlin Gatow auf dem Freigelände des Flugplatzmuseums Rothenburg und hatte die Kennung 26+51.